Blau Weiß Linz Bundesliga Wolfsberg WAC
Blau-Weiß Linz bleibt erstklassig.
APA/ERWIN SCHERIAU

Wolfsberg - Blau-Weiß Linz und die WSG Tirol haben am Samstag vorzeitig den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga fixiert. Aufsteiger Blau-Weiß feierte einen 2:0-Sieg beim WAC, Tirol hielt Schlusslicht Austria Lustenau mit einem torlosen Heimremis erfolgreich auf Distanz. Bei noch drei zu spielenden Runden steht fest, dass der Absteiger aus Vorarlberg kommt. Die in der Qualifikationsgruppe weiter sieglosen Lustenauer müssten jedoch acht Punkte auf Lokalrivale Altach gut machen. Die Altacher trotzten bereits am Freitag der Wiener Austria ein 2:2 ab. Durch die Niederlage des WAC sind die "Veilchen" mit vier Punkten Vorsprung Erster der Quali-Gruppe.

Simon Seidl traf in der 6. Minute nach einem kapitalen Abwehrfehler zur Halbzeitführung für Blau-Weiß. Im zweiten Durchgang glückte den Oberösterreichern wieder ein schnelles Tor - Alexander Briedl (55.) belohnte sich mit seinem ersten Saisontor für eine gute Leistung. Der Bundesliga-Achte WAC präsentierte sich über weite Strecken schwach und ideenlos und konnte nicht mehr zusetzen. Die Linzer schoben sich mit ihrem zweiten Sieg in dieser Woche nach dem 2:1 am Dienstag gegen Altach auf den neunten Tabellenplatz. Der Vorsprung auf Lustenau beträgt jetzt zehn Punkte.

Früher Elferalarm

Die hektische Anfangsphase in der Lavanttal-Arena hatte schon nach einer Minute ihre erste strittige Szene. Im Strafraum der Kärntner waren Linz-Goalgetter Ronivaldo und WAC-Torhüter Lukas Gütlbauer im Infight, der gebürtige Brasilianer kam dabei nach einem harten Kontakt zu Fall. Der VAR wollte jedoch keinen triftigen Grund erkennen, um die Entscheidung auf dem Rasen umzustoßen und einen Elfmeter zu empfehlen.

In der 4. Minute kam es im gegenüberliegenden Strafraum zu einer Unkonzentriertheit von Alem Pasic, die sich beinahe als kostspielig erwiesen hätte. Nach einem ungewohnten Fehlpass des Blau-Weiß-Akteurs stand Augustine Boakye im Strafraum mit dem Rücken zum Tor, seinem Fersler fehlte zum Glück für die Gäste aber die Schärfe. Knapp zwei Minuten später gingen die Linzer in Führung, nachdem WAC-Verteidiger Cheick Diabaté einen Rückpass in den freien Raum vor seinem Tor gespielt hatte. Dieser wurde zur Einladung für den heranstürmenden Seidl, der Gütlbauer umkurvte und zum 1:0 einschoss.

WAC ohne Mittel

Der WAC brachte in der ersten Hälfte nur wenige zusammenhängende und konstruktiv herausgespielte Offensivaktionen zustande, im Abwehrverbund blieb die Fehlerquote hoch. Oft ließen sich die nur optisch überlegenen Weißen zu lange Zeit, um den Ball zu einem Mitspieler zu bringen. Kurz nach der Pause prüfte Boakye (49.) Nicolas Schmid im Tor der Oberösterreicher. Eine nachhaltige Leistungssteigerung sollte jedoch nicht folgen.

Sechs Minuten danach eroberten die Linzer dank energischer Zweikampfführung auf der linken Seite den Ball, anschließend ging es schnell nach vorne. Über Seidl kam die Kugel mit etwas Glück zu Briedl, der sich in den Strafraum durchtankte und mit links abschloss. WAC-Trainer Manfred Schmid wechselte daraufhin zum bereits vierten Mal, auch die Umstellungen vermochten das Bild auf dem Rasen aber nicht mehr zu ändern. Die Truppe von Coach Gerald Scheiblehner spielte den Sieg konzentriert und abgeklärt nach Hause.

Wenig Hoffnung für Lustenau

Lustenau hat drei Runden vor Saisonende noch immer eine Mini-Chance auf den Klassenerhalt. Die Vorarlberger liegen nach dem torlosen Remis bei der WSG Tirol acht Punkte hinter dem Vorletzten Altach zurück, der bei Punktegleichheit auch noch vorgereiht wird. In der letzten Runde steht noch ein Vorarlberg-Derby auf dem Programm.

Thomas Silberberger (li) hat mit WSG Tirol den Klassenerhalt geschafft, Andreas Heraf hat mit Austria Lustenau nur noch wenig Hoffnung.
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Ob das noch eine Bedeutung haben wird, wird sich in den nächsten Wochen weisen. Lustenau hat am Freitag die Wiener Austria zu Gast, Altach tritt am Samstag gegen den WAC an. Am 11. Mai folgt noch ein Heimspiel der Lustenauer gegen BW Linz und ein Auswärtsspiel der Altacher bei der WSG. Jeder Punktgewinn des SCRA wäre gleichbedeutend mit dem Abstieg des Vorarlberg-Rivalen. Die Tiroler sind wie Blau-Weiß Linz fix gerettet, WSG-Coach Thomas Silberberger kann seine Amtszeit im Sommer somit erfolgreich beenden.

WSG auf Sicherheit bedacht

Die Tiroler waren vom Start weg auf Sicherheit bedacht, war ihnen doch mit einem Punkt der Klassenerhalt sicher. Die Vorarlberger hatten mehr Ballbesitz und kamen zu deutlich mehr Abschlüssen in Hälfte eins, die gefährlichste Aktion hatten trotzdem die Hausherren. Nik Prelec kam nach Diarra-Hereingabe am Elfer zum Abschluss, schoss allerdings vorbei (29.). Auf der anderen Seite schoss Paterson Chato Tirols Valentino Müller k.o., das war zugleich ein wichtiger Block für die Hausherren (38.).

Nach Wiederbeginn waren die Lustenauer gezwungen, noch mehr auf Angriff zu setzen, Ben Bobzien (48.), Pius Grabher (51.) und Kennedy Boateng (58.) fehlte die nötige Effizienz im Abschluss. Zudem konnten sie auch von einem Patzer von WSG-Tormann Adam Stejskal nicht profitieren (52.). Die Tiroler fanden wie vor der Pause nur eine Topchance vor, da konnte sich Domenik Schierl mit einer Glanztat bei einem Diarra-Kopfball auszeichnen (79.).

Lustenau versuchte im Finish noch alles, ein Grabher-Schuss wurde von Diarra gerade noch geblockt (83.). Stefano Surdanovic rutschte bei einem aussichtsreichen Freistoß in der 95. Minute aus. Die "Mission Impossible" des abgeschlagenen Schlusslichts, das siebenmal in Folge nicht gewonnen hat, wurde dadurch nicht leichter. (APA, red, 27.4.2024)

Fußball-Bundesliga (29. Runde) - Qualifikationsgruppe (7. Runde):

Wolfsberger AC - FC Blau-Weiß Linz 0:2 (0:1). Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 2.200, SR Ciochirca.

Tore:
0:1 (6.) Seidl
0:2 (55.) Briedl

WAC: Gütlbauer - Diabate (34. Piesinger), Omic (46. Scharfetter), Baumgartner - Veratschnig, Tijani (77. P. Müller), Leitgeb (46. Altunashvili), Scherzer - Jasic (60. Karamoko) - Ballo, Boakye

BW Linz: Schmid - Schantl (60. Mitrovic), Maranda, Fa. Strauss, Pirkl - Dobras (60. Mensah), Pasic, Briedl (65. Krainz) - S. Seidl, Ronivaldo (83. Feiertag), Noß (63. Ibrahimi)

Gelbe Karten: Omic, Jasic, Baumgartner, Veratschnig bzw. Ronivaldo, Krainz

WSG Tirol - SC Austria Lustenau 0:0. Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 1.210 Zuschauer, SR Spurny.

WSG: Stejskal - Sulzbacher, Bacher, Okungbowa, D. Gugganig, Schulz - Taferner, Müller (66. Naschberger), Ogrinec (58. Blume) - Prelec (58. Buksa), Diarra

Lustenau: Schierl - Gmeiner, Boateng, Lins (92. Mätzler), Berger - Tiefenbach (67. Surdanovic), Chato (46. Diaby) - Bobzien, Grabher, Fridrikas - Cisse (87. Maak)

Gelbe Karten: Taferner bzw. Gmeiner