Die Region Friaul-Julisch Venetien liegt so nah, dass man sie sowohl mit dem Auto als auch mit dem Fahrrad gemütlich erkunden kann. Städte wie Udine sind mit der Bahn gut zu erreichen. Und sie ist nicht nur landschaftlich reizvoll – eingerahmt von den Dolomiten und dem Adriatischen Meer, präsentiert sie sich sanft hügelig. Lebendige kleine Städte mit gepflegten, alten Stadtkernen laden zum Bummeln ein, Märkte bieten saisonale Spezialitäten an und Bars eine gute Tasse Espresso.
Die Altstadt von Udine etwa ist jederzeit einen Besuch wert. In den letzten Jahrzehnten wurden die Autos komplett aus der Innenstadt verbannt. Die Straßen gehören den Besuchern und Einwohnern, zum Flanieren, Auslagenschauen, Aperol-Trinken, Plaudern und Beobachten.
Kulinarisch treffen sich in dieser Region "Monti et Mari" besonders schmackhaft. Die Berge liefern würzigen Käse, San Daniele ist für seinen Schinken bekannt, und in der Lagune wird schon seit Generationen Fisch gezüchtet. Die Ebenen und sanften Hügel zwischen Bergen und Meer sorgen für Wein und Gemüse.
Ein besonders schöner Anlass für einen Besuch ist, wenn die Bewohner eines ihrer Lebensmittel feiern. Wie etwa in Tavagnacco, wo seit 1935 jedes Jahr ein Spargelfest ausgerichtet wird. In Zelten auf dem Sportplatz gibt es Spargel in verschiedenen Zubereitungsarten zu verkosten, dazu wird der heimische Friulano, Refosco oder Cabernet Sauvignon getrunken.
Restaurants wie das Al Grop bieten saisonale Gerichte an, etwa Spargel mit Spiegelei und Parmesan oder Prosciutto. Für Vorspeisen werden die Stangen zu Flan verarbeitet oder mit Pasta und Risotto kombiniert – und zu Fisch und Fleisch als Beilage gereicht.
Schnelle Vorspeise
Bei einer meiner letzten Reisen ins Friaul habe ich in einer kleinen Osteria weißen Spargel mit Thunfischsauce als Vorspeise gegessen. Das Gericht ist eine Abwandlung des piemontesischen Antipastos Vitello tonnato und schmeckt ebenso gut wie der Klassiker. Das Rezept für die Thunfischsauce habe ich aus dem Longseller "Die echte italienische Küche", und sie schmeckt genauso wie bei Nonna.
Die Vorspeise eignet sich gut, wenn Gäste zu bekochen sind, ist sie doch schnell zubereitet. Die Sauce darf gerne ein, zwei Tage im Kühlschrank durchziehen – der Spargel dazu schmeckt am besten lauwarm. Mit frischem Weißbrot lassen sich die Saucenreste gut auftunken.
Zutaten für 4–6 Portionen
(Helga Gartner, 3.4.2024)